Frau die Fehler in ihrem Online Shop macht

Warum dein Online-Shop nicht performt: 5 Typische Fehler

April 02, 2025Julian Höllen

In Deutschland gibt es mehrere zehntausend Online-Shops, von denen nur ein Bruchteil wirklich profitabel ist. Doch woran liegt es, dass immer wieder Online-Shops entstehen, die innerhalb weniger Monate und Jahre in den unendlichen Weiten von Google verloren gehen? Sehr oft sind es die gleichen und immer wiederkehrenden Fehler, auf die Shop-Betreiber nicht achten, die vergessen werden oder bei denen der Nutzen nicht gesehen wird. Wir möchten die 5 gängigsten Fehler, die jeder Online-Shop – branchenunabhängig – immer beachten sollte, auflisten und die Gefahren dahinter verdeutlichen.

 

Unübersichtliche Navigation und fehlende Nutzerführung

Ein Online-Shop lebt immer von dem Verkauf seiner Produkte, doch wenn diese nicht intuitiv und mit kurzen Klickpfaden zu erreichen sind, werden sie schlussendlich auch nicht gekauft. Für viele klingt dieser Punkt nach einer absoluten Grundvoraussetzung, jedoch erleben wir nicht zu selten, auch bei großen Anbietern, dass der Kunde nicht immer die Möglichkeit hat, alle Produkte zu erreichen. Fehlende Kategorien, die schlichtweg nicht online sind, oder Produkte, die ihnen nie zugeordnet wurden. Kategorieseiten, die vergessen wurden, in das Menü zu übernehmen, oder Filter und Tags, die vergessen wurden zu erstellen und somit nicht für bestimmte Anfragen ausgegeben werden.

Neben der fehlenden und unzureichenden Navigation zu den Produkten kommt es vor allem bei Shops mit großen Sortimenten vor, dass die Klickpfade immer länger werden und bestimmte Produkte kaum noch erreicht werden. Sie sind versteckt hinter Filtern, Angeboten und Aktionen und sind teilweise 4–6 Klicks von einem Kauf entfernt. Das mag für den Laien nicht viel klingen, jedoch zeigt uns die Realität eine andere Wahrheit: Wer seine Produkte nicht intuitiv erreichbar macht und sortiert, erhöht die Absprungrate und senkt seine Conversion-Rate.

Frau die ihren Online Shop für mobile optimiert

Keine Optimierung für mobile Endgeräte

Das Thema Mobile First sollte mittlerweile für jede Person, die online Produkte oder Dienstleistungen verkauft, ein Begriff sein. Es beschreibt, dass alle Optimierungsmaßnahmen grundsätzlich erst einmal mindestens für das Handy vollzogen werden sollten. Da das Smartphone heutzutage eine präsente Rolle in aller Leben spielt, kommen in der Regel auch mehr Suchanfragen über mobile Endgeräte. Gerade im Bereich E-Commerce- und B2C-Geschäft sind die Zahlen weiterhin steigend. Das bedeutet: Jeder Online-Shop muss unbedingt für mobile Endgeräte, zu denen auch Tablets gehören, optimiert sein. Dabei müssen Bereiche wie Content/Texte, Produktbilder, Navigation oder Bedienungshilfen unter besonderer Beobachtung stehen. Diese Bereiche bieten vor allem viel Potenzial, die mobile Ansicht zu verbessern – oder drastisch zu verschlechtern. Texte, die auf dem Desktop noch strukturiert aussahen, können auf dem Handy viel Platz einnehmen und als störend empfunden werden. Menüs, die auf dem Desktop noch übersichtlich waren, werden vom Shopsystem fürs Handy angepasst und bieten nunmehr wenig Überblick.

 

Mangelhafte und identische Produktseiten

Der Verkauf von Produkten steht und fällt oftmals mit der Produktseite. Sie ist das Schaufenster eines jeden Produkts und entscheidet über Interesse und Beachtung. Hier eine Checkliste der Dinge, die du grundsätzlich bei Produktseiten beachten solltest:

  • Aussagekräftiger Produkttitel
    → Klar, präzise und suchmaschinenfreundlich formuliert
  • Hochwertige Produktbilder
    → Mehrere Perspektiven, Zoom-Funktion, ggf. auch Videos oder 360°-Ansichten.
  • Verständliche und überzeugende Produktbeschreibung
    → Vorteile hervorheben, auf Zielgruppe abgestimmt, leicht lesbar (z. B. mit Bulletpoints).
  • Verwendung relevanter Keywords 
    → In Titel, Beschreibung, Alt-Tags & URL – ohne Keyword-Stuffing.
  • Eindeutige Preisangabe inkl. MwSt. & Versandhinweise
    → Transparenz schafft Vertrauen und wirkt rechtssicher.
  • Call-to-Action (CTA) sichtbar und klar formuliert
    → z.B. „Jetzt kaufen“, „In den Warenkorb“, „Verfügbarkeit prüfen“.
  • Produktvarianten korrekt auswählbar
    → Größen, Farben oder Mengen logisch aufgebaut und leicht bedienbar.
  • Kundenbewertungen und Rezensionen anzeigen
    → Vertrauensbildend, fördert Kaufentscheidungen.
  • Lieferzeit & Versandinformationen klar kommunizieren
    → Am besten direkt auf der Seite – keine versteckten Infos im Checkout.
  • Cross-Selling & Empfehlungen einbinden
    → Ähnliche oder ergänzende Produkte intelligent verlinken.
  • Mobile Optimierung
    → Produktseiten müssen auch auf Smartphones schnell laden und gut bedienbar sein.
  • Technische Performance prüfen (z. B. Ladezeit)
    → Langsame Seiten führen zu Kaufabbrüchen – ggf. Pagespeed-Optimierung einplanen.
Optimierte Produktseite eines Online Shops

Zusätzlich solltest du deine wichtigsten Produktseiten individualisieren und immer wieder optimieren und ausbauen. Hier eine Liste von Möglichkeiten, die Produktseiten deines Online-Shops zu individualisieren und zu optimieren:

  • Individuelle USPs je Produkt hervorheben
    → Nicht nur Standardtexte – betone, was dieses eine Produkt besonders macht.
  • Storytelling-Elemente einbauen
    → Produkt in einen Anwendungs- oder Lebenskontext setzen (z. B. „perfekt für…“).
  • Eigene Icons oder Siegel für Features nutzen
    → Visuelle Akzente für Eigenschaften wie „vegan“, „handgemacht“ oder „Made in Germany“.
  • Dynamische Inhaltsbausteine nutzen
    → z. B. Versandinformationen abhängig vom Lagerbestand oder Lieferort anzeigen.
  • Produktvideos oder GIFs einbinden
    → Kurz erklärt oder emotional inszeniert – das erhöht die Verweildauer und Conversion.
  • Kundenfragen & -antworten (Q&A) integrieren
    → Reale Fragen + Antworten direkt auf der Produktseite sorgen für Vertrauen und Klarheit.
  • Soziale Beweise (Social Proof) einfügen
    → z. B. „Bereits über 500× verkauft“, Live-Verkäufe oder eingebundene Rezensionen aus Instagram.
  • Personalisierte Produktempfehlungen anzeigen
    → Durch smarte Algorithmen oder manuelle Zuordnung für bessere Cross-Selling-Erfolge.
  • Downloadbare Inhalte anbieten (Größentabellen, PDFs, Anleitungen)
    → Mehrwert liefern & Vertrauen aufbauen.
  • „Passend dazu“-Bundles erstellen
    → Produktsets oder Bundle-Angebote zur Umsatzsteigerung und besseren Nutzerführung.
  • Passende Blogbeiträge verlinken
    → Zeige tiefergehende Infos, Anwendungsbeispiele oder verwandte Themen.

 

Komplizierter oder fehleranfälliger Checkout-Prozess

Besonders bei noch jungen Unternehmen ist der Checkout-Prozess eines der meistunterschätzten Optimierungsgebiete. Wer hier den Kunden vor zu viele Fragen und zu komplizierte und lange Schritte stellt, erhöht die Absprungrate enorm und verliert im letzten Schritt seinen Umsatz. Ein professioneller und optimierter Checkout-Prozess eines Online-Shops befolgt bestenfalls folgende Regeln:

  • Gastbestellung ermöglichen
    → Kein Zwang zur Kontoerstellung – das senkt die Absprungrate deutlich.
  • Wenige & übersichtliche Schritte
    → Je weniger Klicks bis zum Abschluss, desto besser. Ideal: maximal 3 Schritte.
  • Transparente & früh sichtbare Kosten
    → Versandkosten, Steuern & Rabatte müssen klar erkennbar sein – keine Überraschungen.
  • Mobil optimierter Checkout
    → Alle Felder und Buttons müssen auf Smartphones reibungslos funktionieren.
  • Progressive Anzeige der Schritte (z. B. mit Steppern)
    → Kunden sehen, wo sie sich im Prozess befinden und was noch kommt.
  • Fehlermeldungen in Echtzeit und gut sichtbar anzeigen
    → Nichts ist frustrierender als unklare Fehlermeldungen erst am Ende.
  • Automatisches Ausfüllen & Plausibilitätsprüfung von Feldern
    → Spart Zeit und vermeidet Eingabefehler.
  • Alle gängigen Zahlungsmethoden anbieten
    → PayPal, Kreditkarte, Klarna, Apple Pay etc. – Ziel: für jeden etwas dabei.
  • Bestellübersicht vor dem finalen Klick anzeigen
    → Kunden müssen vor dem Kaufabschluss alles prüfen können – inkl. Artikeln, Adresse, Zahlart.
  • Schnelle Ladezeiten – auch im Checkout
    → Lange Ladezeiten = hohe Abbruchquote. Geschwindigkeit ist ein Konversionstreiber.
  • Klarer Call-to-Action („Jetzt kaufen“) mit sicherem Design
    → Der Abschlussbutton sollte sich visuell abheben und eindeutig sein.
  • Keine unnötigen Ablenkungen
    → Im Checkout keine Pop-ups, Cross-Selling-Banner oder Links, die vom Kauf ablenken.

Unsere Empfehlung: 

Solltest du noch vor der Erstellung deines Online-Shops stehen, empfehlen wir dir, dich einmal intensiv mit Shopify zu beschäftigen. Shopify hat seinen USP vor allem in der Bedienbarkeit und dem wahrscheinlich besten und einfachsten Checkout-Prozess der Branche entwickelt. Diese Hürde hast du also zu Beginn bereits gemeistert.

Optimierter Checkout eines Online Shops

Mangelnde oder fehlende Datenanalyse

Auch wenn viele Shopbetreiber gerne „aus dem Bauch heraus“ entscheiden – die Realität zeigt, dass langfristig nur datengetriebene Entscheidungen wirklich funktionieren. Einer der häufigsten Fehler im E-Commerce ist es, vorhandene Daten nicht auszuwerten oder sie schlichtweg nicht zu nutzen. Dabei liefern Tools wie Google Analytics, Shopify Reports, Hotjar, oder auch native Dashboards aus Newsletter- oder CRM-Systemen bereits zahlreiche Hinweise auf das Verhalten der Nutzer – sie müssen nur gelesen und interpretiert werden.

Besonders kritisch ist, dass ohne regelmäßige Analyse von KPIs wie Absprungrate, Conversion Rate, durchschnittliche Sitzungsdauer oder Warenkorbabbrüchen keine fundierten Optimierungsmaßnahmen möglich sind. Man optimiert dann an der falschen Stelle – oder gar nicht.

Ein weiteres Problem: Viele Shopbetreiber verlassen sich auf vermeintliche „Best Practices“, ohne zu prüfen, ob sie überhaupt zur eigenen Zielgruppe oder zum Sortiment passen. Was bei einem Fashion-Shop funktioniert, kann im B2B-Bereich völlig irrelevant sein.

Wir empfehlen dir:

Setze dir feste Analysetermine, prüfe regelmäßig deine wichtigsten KPIs und dokumentiere Veränderungen bei Shop-Updates, Werbekampagnen oder Sortimentserweiterungen. Nur so kannst du messbar wachsen und erkennst frühzeitig, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert. Noch besser: Nutze professionelle Shop-Analysen (z. B. durch externe Dienstleister), um frischen Blick von außen und echte Handlungsempfehlungen zu erhalten.

More articles

Kommentare (0)

Es gibt noch keine Kommentare. Sei der Erste, der einen Beitrag schreibt!

Hinterlassen Sie einen Kommentar